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Beschulung von Abschlussklassen bedingt praxisgerecht
BigBlueButton benötigt weitere Funktionen
Fehlerhafte FFP2-Masken werden ersetzt
VLW fordert Kompensation für Zusatzaufwand
Option zur Beschulung von Abschlussklassen bedingt praxisgerecht
 

BigBlueButton benötigt dringend weitere Funktionen
Fehlerhafte FFP2-Masken werden ersetzt
VLW fordert Kompensation für Zusatzaufwand von Schulleitungen und Lehrkräften

Option zur Beschulung von Abschlussklassen nur bedingt praxisgerecht
Während die Zahl der Neuinfektionen an CoViD-19 nur schleppend zurückgeht und die Zahl der Todesfälle weiterhin auf erschreckend hohem Niveau bleibt, holen viele BBSn ihre Schülerinnen und Schüler von Abschlussklassen wieder zurück in den Präsenzunterricht. Dadurch kommen die Lehrkräfte nicht nur im Hinblick auf ihre eigene Gesundheit in eine missliche Situation. Denn laut des Schreibens der Ministerin vom 6. Januar ist bis zum Ende des Monats die Präsenzpflicht für Schülerinnen und Schüler, auch denen der Abschlussklassen, aufgehoben. Somit handelt es sich bei der Präsenzbeschulung um ein freiwilliges Angebot für Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig müssen aber diejenigen, die dieses Angebot nicht wahrnehmen, im Fernunterricht beschult werden. Dies ist jedoch mit einem erheblichen Zusatzaufwand für die Lehrkräfte verbunden und wird vom VLW deshalb als praxisfremd kritisiert.

Stattdessen fordert der VLW, die technischen Voraussetzungen für den digitalen Fernunterricht mit größtmöglicher Anstrengung weiter auszubauen und zu verbessern. Lehrkräfte, die mit Moodle und BigBlueButton (BBB) arbeiten, konnten in den vergangenen beiden Wochen ihren Unterricht teilweise gar nicht oder nur mit erheblichen Problemen durchführen. Selbst wenn BBB stabil läuft, sind fehlende Funktionen der am häufigsten genannte Kritikpunkt. Es ist beispielsweise bislang nicht möglich, für die eigene Kamera einen virtuellen Hintergrund zu wählen oder diesen wenigstens auf unscharf zu stellen. Das führt zur Ablehnung des Kameraeinsatzes, da nicht jeder seine häusliche Umgebung im Netz sichtbar machen möchte. Hinzu kommt, dass Zugangslinks zu den BBB-Räumen weitergeleitet werden und sich damit klassen- oder auch schulfremde Personen in den Unterricht einloggen. Dies stellt eine erhebliche Störung dar. Um dies zu verhindern sollte der Teilnehmerkreis eingeschränkt werden können, so wie dies über Moodle und bei anderen Videokonferenz-Systemen möglich ist.

Der auf den 19. Januar vorgezogene Corona-Gipfel der Kultusminister lässt weitere Verschärfungen der Corona-Maßnahmen erwarten. Bei Verlängerung des Fernunterrichts, möglicherweise bis zu den Osterferien, sind die Schulen dringendst auf funktionierende digitale Systeme angewiesen. Der VLW fordert deshalb, weiterhin die marktgängigen Systeme zu dulden und in Vertragsverhandlungen einzutreten, um akzeptable Bedingungen für den Datenschutz bei Microsoft und Co. zu erreichen. Im vergangenen Jahr konnte dies mit Cisco WebEx realisiert werden. Aus Kostengründen wurde es allerdings Ende Oktober für die Schulen abgeschaltet, während es im Ministerium bis heute weiterhin für Online-Konferenzen benutzt wird.

Mit Blick auf die nationale Notsituation muss die Frage erlaubt sein, ob die Landesregierung derzeit nicht am falschen Ende spart. Welche Folgen das haben kann, zeigt sich bei der Panne mit den FFP2-Masken. Hierzu möchten wir den englischen Sozialreformer John Ruskin (1819-1900) zitieren: „Es ist unklug zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.“ Immerhin begrüßt es der VLW als lobenswert, dass nun alle ausgelieferten Masken durch solche aus rheinlandpfälzischer Produktion ersetzt werden sollen. Da zu befürchten ist, dass die pandemiebedingt außergewöhnlich hohen Belastungen für Schulleitungen und Lehrkräfte noch bis zum Schuljahresende bestehen bleiben, fordert der VLW die Landesregierung auf, Kompensationsmöglichkeiten zu gewähren. Der VLW stößt mit seiner Forderung auf Deputatssenkung bislang auf Granit, da die dafür benötigten Lehrkräfte auf dem Arbeitsmarkt nicht verfügbar sind. Das Mindeste, was die Landesregierung jedoch tun sollte, ist aus Sicht des VLW die Gewährung einer nichtzu knapp bemessenen Aufwandspauschale für die im häuslichen Arbeitszimmer zusätzlich benötigte Ausstattung sowie für die laufenden Kosten eines adäquaten Internetanschlusses.

Sind Sie anderer Meinung und haben gute Ideen für alternative Forderungen? Dann schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift, bitten aber um Verständnis, dass wir nicht alle beantworten können.

Wir wünschen weiterhin allen Kolleginnen und Kollegen gutes Gelingen im Fernunterricht und gute Gesundheit!

Mit kollegialen Grüßen

Ihr VLW-Team


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Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen
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