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Aktuelles
Wie lernt und arbeitet die Generation Z?
Was sind denn die besonderen Fähigkeiten, welche die Jugendlichen, die im Zeitraum von ca. 1995 bis 2010 geboren wurden, kennzeichnen? Diese Alterskohorte, die allgemein als Generation Z bezeichnet wird, ist in einem digitalen Umfeld aufgewachsen. Internet und Social Media waren für sie oft                Weiterlesen...
 
 
frühzeitig verfügbar und werden von über 90 % genutzt. Häufig hören wir Klagen darüber, dass insbesondere die Aufmerksamkeitsspanne gegenüber früheren Jahrgängen stark reduziert ist. Doch was sind die Besonderheiten und Stärken der Generation Z, die für das Lehren und Lernen genutzt werden können? Und was muss für künftige Lehrkräfte getan werden, um ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz an der Schule zu bieten? Professor Dr. Karl-Heinz Gerholz, Lehrstuhl Wirtschaftspädagogik an der Universität Bamberg, hat sich in einem Forschungsprojekt genau damit beschäftigt und die Ergebnisse beim VLW-Tag in Trier vorgestellt.     
In seiner kurzweiligen und unterhaltsamen Präsentation zeigte er, dass Jugendliche beispielsweise multitaskingfähig sind und meist mehrere Medien simultannutzen. Sie sind dadurch in der Lage kooperativ und kollaborativ zu arbeiten, und zwar völlig unabhängig vom Ort, an dem sie sich gerade befinden. Die kurze Aufmerksamkeitsspanne hat sich allerdings in Untersuchungen zu Lernvideos, die auf YouTube hochgeladen wurden, bestätigt. Im Schnitt wurde die Betrachtung nach lediglich 3 Minuten und 57 Sekunden abgebrochen. Prof. Gerholz hat mit seinem Team herausgearbeitet, dass das sogenannte Micro-Learning als Kontur eines methodischen Konzeptes geeignet erscheint. Kurzen Input-Sequenzen folgt idealerweise ein didaktisches Wechselspiel von Teilhandlungen, die von Entertainment und Multitasking geprägt sind. Wichtig ist, dass es im Anschluss eine kooperative Phase gibt, in der über das Erlernte ein kollaborativer und interaktiver Austausch unter den Lernenden erfolgen kann. Die Chance und Herausforderung für uns Lehrkräfte besteht darin, diese Erkenntnis in die didaktische Arbeit einfließen zu lassen. Die besondere Herausforderung für den Dienstherrn liegt darin, den Arbeitsplatz Schule für künftige Lehrkräfte aus der Generation Z attraktiv zu gestalten. Denn diese möchte, wie Prof. Gerholz herausgefunden hat, zeitlich flexibel und auch remote, d.h. von zuhause oder vom Urlaubsort aus, arbeiten.
 
Wie attraktiv ist der Arbeitsplatz an berufsbildenden Schulen für die Generation Z? Damit befasste sich u.a. das von Michael Lutz moderierte Podium unter Einbeziehung des Publikums. BVLB-Vorsitzender Pankraz Männlein warb für einen starken Austausch der Schulen untereinander, um anhand von Best Practice-Erfahrungen voneinander zu lernen. Prof. Gerholz warb ebenfalls für die Dezentralisierung von schulischer Arbeit. Dies bedeutet beispielsweise die Erstellung eines gemeinsamen schulortübergreifenden Pools an Unterrichtsvorbereitungen. Und Schule müsse sich bereits heute mit Themen der Zukunft, wie der Einbindung von künstlicher Intelligenz und eines passenden Digitalkonzepts befassen. Klar sei, dass die Ausstattung funktionieren müsse. Die Schulleitungsvertreter Patrick Grewis (BBS Bernkastel-Kues) und Jutta Macher (BBS Mainz III) machten deutlich, dass die Schulen teilweise zwar schon sehr gut digital ausgestattet sind, es aber vielerorts, nicht nur bei der Technik, sondern auch bei der Systembetreuung noch viel Luft nach oben gibt. Grewis wünscht sich zudem mehr Agilität an Schule und dazu die erforderliche Entlastung durch mehr Personal und Zeit. Zudem wies er auf die zunehmende skill gap hin, der Kluft zwischen dem, was von Arbeitgebern benötigt, und dem was in Schule ausgebildet wird. Jutta Macher kritisierte fehlende Fortbildungsangebote. Landesvorsitzender Dirk Mettler ergänzte, dass ausgerechnet in einer Phase mit hohem Fortbildungsbedarf, beim Pädagogischen Landesinstitut, mit Verweis auf die knappe Haushaltslage, der Rotstift angesetzt wird. Aus dem Publikum wurde die Kritik ergänzt, durch die oftmals erst am späten Nachmittag stattfindenden Online-Veranstaltungen. Diese werden nach einem langen Unterrichtstag als besonders anstrengend empfunden. In Bezug auf die kurze Aufmerksamkeitsspanne der Generation Z stellte Michael Lutz die Frage, ob denn unsere Schülerinnen und Schüler überhaupt noch einen kompletten Roman lesen könnten. Prof. Gerholz forderte in seinem Abschluss-Statement dazu auf, optimistisch zu bleiben und sich auf die Stärken der aufwachsenden Generation zu besinnen. Sie bietet viele Chancen, die es zu nutzen gilt.        

Michael Lutz bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die interessante und spannende Diskussion.               
 
Rückblick auf VLW-Landesdelegiertenversammlung: Resolution, Anpassung der Mitgliedsbeiträge und Nachwahl eines Vorstandsmitglieds
Am Nachmittag eröffnete Mettler die Landesdelegiertenversammlung mit der Begrüßung der zu Bernd Zinßius hinzu gekommenen Ehrenmitglieder Christian Paulus und Heinz Werner Seyler. Letzterem dankte er für sein außergewöhnliches und wertvolles Engagement bei der Erstellung und Pflege der VLW-Website und unterstrich dies durch Überreichung eines Präsentkorbes mit regionalen rheinland-pfälzischen Köstlichkeiten. Nachdem das Tagungspräsidium, bestehend aus Jürgen Hatzfeld, Michael Lutz und Andreas Seehaus gewählt worden war, berichtete Mettler von den Aktivitäten des Landesvorstands seit der letzten Landesdelegiertenversammlung. Bildungspolitisch umfasste dies die Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Landtagsparteien, gegenüber denen die Forderungen des VLW vorgetragen wurden. Zudem waren VLW-Vertreterinnen und Vertreter in den Gremien unseres Bundesverbands (BvLB) und beim Deutschen Beamtenbund (dbb) aktiv. Dazu gehörte auch die Teilnahme an der Demonstration in Koblenz zur Unterstützung der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst beim Bund und den Kommunen. Mit Blick auf die Bezirke gratulierte Mettler den neuen Vorsitzenden Stefanie Tischer (Koblenz) und Michael Steuer (Trier). Den anwesenden Ortsvorsitzenden dankte er für ihr Engagement und betonte die Bedeutung ihrer Funktion als Ansprechpartner für die Mitglieder. Verbandsorganisatorisch informierte er über die Kündigung von Frau Hanck-Huth in der Geschäftsstelle. Erfreulicherweise konnte ein Teil der Aufgaben von Frau Jakob übernommen werden, die sich bislang bereits erfolgreich um die Mitgliederverwaltung kümmerte. Landesschatzmeister Jürgen Hatzfeld hob ergänzend das Engagement von Heinz Werner Seyler bei der Einrichtung der Software für die Mitgliederverwaltung hervor, bevor er mit seinem Kassenbericht fortfuhr. Dabei stellte er die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben und der Vermögenslage dar. Kassenprüfer Michael Schmitt bestätigte die korrekte Rechnungslegung und die satzungsgemäße Verwendung der Mittel und beantragte die Entlastung des Landesschatzmeisters sowie des gesamten Landesvorstands.

Im Anschluss an die Entlastung wurde Elisabeth Willrader, OV Kaiserslautern, einstimmig als Vorstandsmitglied für den neu in die Satzung aufgenommenen Geschäftsbereich Gesundheit und Soziales gewählt. Ebenso einstimmig wurden die beiden Kassenprüfer Peter Eich, OV Bad Kreuznach, und Michael Schmitt, OV Kaiserslautern, wiedergewählt.           

Bei der Beschlussfassung zu den Anträgen löste die beantragte Beitragsanpassung eine kontroverse Diskussion aus. Dennoch wurde der Antrag des Landesvorstands mit lediglich 7 Gegenstimmen von den insgesamt 84 anwesenden Delegierten angenommen. Über die weiteren beschlossenen Anträge sowie die Resolution zur Stärkung der Attraktivität des Lehramts an BBS in Rheinland-Pfalz beachten Sie bitte das Protokoll zur Landesversammlung und unsere Publikationen.  

Dirk Mettler dankte den Delegierten für ihre Teilnahme. Insbesondere dankte er allen Beteiligten, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben. Namentlich Frau Jakob, die der Veranstaltung persönlich beiwohnte und als Ansprechpartnerin für Mitgliederfragen zur Verfügung stand.  

Mit Verweis auf die nächste Landesdelegiertenversammlung, die voraussichtlich im Oktober oder November 2024 stattfinden wird, schloss Dirk Mettler die Versammlung und wünschte eine gute Heimreise.
 
Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen – Geteilte Meinungen im VLW
Vergangenen Samstagabend einigten sich die Tarifparteien im Tarifstreit um die Gehälter im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen (TVöD) auf die von der Schlichtungskommission vorgelegte Empfehlung. Konkret bedeutet dies:
Eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichzahlung in Höhe von 3000 Euro. Sie beginnt mit einer ersten Auszahlung in Höhe von 1240 Euro netto im Juni 2023. Von Juli 2023 bis Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen von je 220 Euro netto für die Beschäftigten.
Ab 1. März 2024 steigen die Gehälter der Beschäftigten tabellenwirksam um 200 Euro plus 5,5 %. Die Erhöhung muss jedoch auf mindestens 340 Euro aufgestockt.   
Auszubildende erhalten die Hälfte der Inflationsausgleichszahlung und ab 1. März eine tabellenwirksame Erhöhung um 150 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31.12.2024.
 
Der Abschluss der monatelangen Verhandlungen gilt jedoch nicht für die Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz. Erst im Herbst nach Auslaufen des zuletzt vereinbarten Tarifvertrags am 30.09.2023 beginnen die Verhandlungen für die neue Tarifrunde zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), der auch Rheinland-Pfalz angehört, und der dbb tarifunion und Verdi. Dafür stellt die aktuelle Einigung zum TVöD sicherlich eine Richtschnur dar. Angesichts der klammen öffentlichen Kassen ist vorhersehbar, dass die Verhandlungen dennoch schwierig und zäh werden. Es ist deshalb wichtig, für einen guten Abschluss zu kämpfen. Der dbb Rheinland-Pfalz hat bereits Aktionen in der zweiten Novemberhälfte angekündigt, zu deren Teilnahme auch der VLW aufruft. Insbesondere auch die verbeamteten Lehrkräfte, die an den Aktionstagen keinen Unterricht haben und die Pensionärinnen und Pensionäre werden zur Teilnahme aufgerufen. Denn der erzielte Abschluss, so lautet die dbb-Forderung soll auch für die Beamten und die Empfänger von Versorgungsbezügen übernommen werden. Dies muss jedoch noch gesetzlich beschlossen werden. Angesichts der hohen Preissteigerungen, die uns alle betreffen, sehen wir im VLW hierbei keinerlei Spielraum und schließen uns der dbb-Forderung ohne Abstriche an.
 
Die Meinungen im VLW zum aktuellen Abschluss des TVöD sind geteilt. Während einige den Abschluss angesichts der knappen öffentlichen Kassen und als Signal gegen eine weiter steigende Inflation als nachvollziehbaren Kompromiss ansehen, kritisieren andere, dass die einmalige Inflationsausgleichszahlung keine nachhaltige Wirkung hat und die Versorgungsempfänger möglicherweise außen vor bleiben. Im Schnitt bleibt für den höheren Dienst lediglich eine ca. 9%ige tabellenwirksame Erhöhung, verteilt auf 24 Monate. Dies stellt angesichts der derzeitigen Inflation einen klaren realen Einkommensverlust dar, was vom VLW als Attraktivitätsminderung des Lehramts an berufsbildenden Schulen kritisiert wird. Es ist zu erwarten, dass der sich verschärfende Fachkräftemangel in der Privatwirtschaft, insbesondere für die höher Qualifizierten, zu steigenden Gehältern führen wird. Dem muss das Land Rheinland-Pfalz mit adäquater Bezahlung für die Lehrkräfte an BBSn folgen, um auch künftig für den dringend benötigten Nachwuchs attraktiv zu sein.
 
Personalratsarbeit: Sitzungen und Beschlussfassungen weiterhin online möglich
Am 17. April wurde per Landesgesetz verkündet, dass Personalräte weiterhin Beschlüsse im schriftlichem Umlaufverfahren herbeizuführen sowie Sitzungen und Beschlussfassungen mittels Video- und Telefonkonferenz durchführen dürfen, allerdings zunächst befristet bis zum 31. März 2024. Wie Innenminister Ebling im Rahmen der letzten dbb-Hauptvorstandsitzung bekanntgab, ist es vorgesehen, diese Möglichkeit dauerhaft in die kommende Neufassung des Landespersonalvertretungsgesetzes (LPersVG) aufzunehmen.
 
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