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Aktuelles
Newsletter 12/2025
Jahresrückblick
Bildung und Beruf
LV-Sitzung
Tarifverhandlungen
Wahlprüfsteine
 
Themenübersicht Weihnachtsnewsletter 12-2025
 

Jahresrückblick – ein bewegtes Jahr für den VLW
 
Rückblickend auf das nun zu Ende gehende Jahr war 2025 für den VLW ein bedeutendes und ereignisreiches Jahr.
 
Ein historischer Meilenstein war der erstmalige gemeinsame Antritt von VLW und vlbs mit einer gemeinsamen Liste bei den BPR- und HPR-Wahlen im April, der erfolgreich verlaufen ist. Dass der eingeschlagene Fusionsprozess auch von der Basis getragen wird, zeigte sich eindrucksvoll in der hohen Zustimmung der vlbs-Delegierten im September.
 
Der VLW war auch in diesem Jahr an zentralen bildungspolitischen Stellen präsent, brachte seine Positionen in wichtige Diskussionen ein und unterstützte seine Mitglieder durch eine engagierte ehrenamtliche Beratung und Betreuung in den Bezirks- und Ortsverbänden. Unsere Fortbildungsangebote wurden erneut sehr gut angenommen und unterstrichen den Anspruch des VLW, sowohl fachlich – insbesondere in der Personalratsarbeit – als auch pädagogisch wichtige Impulse zu setzen.
 
Ein besonderes Thema war und ist dabei auch beim VLW die Künstliche Intelligenz: Beim Tag der kaufmännischen Schule am 26. Juni 2025 im Dorint-Hotel in Alzey stand unter dem Titel „KI & Co. – Revolution oder Risiko?“ die Frage nach Chancen und Herausforderungen digitaler Entwicklungen im Mittelpunkt. Neben einer Keynote von Florian Nuxoll boten Workshops am Nachmittag praxisnahe Einblicke in den Einsatz von KI im Unterricht.
 
Das Jahr war zudem von wichtigen personellen Veränderungen geprägt. Nach knapp 25 Jahren wurde der langjährige Vorsitzende Karl-Heinz Fuß aus der aktiven Vorstandsarbeit verabschiedet. Darüber hinaus bedauerten wir den Rücktritt unseres Vorsitzenden Dirk Mettler sehr, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt hat. Die daraus notwendige Neuordnung der Aufgaben im Landesvorstand wird in diesem Newsletter ausführlich dargestellt.
 
Der Blick richtet sich nun nach vorn: 2026 stehen Tarifverhandlungen an, über die wir Sie hier im Newsletter informieren und bei denen wir auf Ihre aktive Unterstützung angewiesen sind. Zudem sind mehrere interessante Fortbildungen in Zusammenarbeit mit dem vlbs geplant. Ein weiterer Höhepunkt wird die Delegiertenversammlung des BvLB im Mai 2026 mit der Neuwahl des Bundesvorstands sein.
 
Zum Jahresabschluss wünschen wir Ihnen und Ihren Familien im Namen des VLW-Landesvorstands erholsame Ferien, eine gesegnete Weihnachtszeit sowie einen guten Start in ein glückliches und gesundes Jahr 2026.
 
Bildung und Beruf – der neue Podcast des BvLB
 
Was bewegt die berufliche Bildung in Deutschland? Mit dem neuen Podcast „Bildung und Beruf“ startet der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) ein starkes Format für alle, die berufliche Schulen nicht nur verwalten, sondern aktiv gestalten wollen.
 
 
Prof. Dr. Martin Lang, seit 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Technologie und Didaktik der Technik an der Universität Duisburg-Essen, und Pascal Koch, stellvertretender Bundesvorsitzender und Pressesprecher des BvLB, sprechen mit Gästen aus Wissenschaft, Politik und Praxis über aktuelle Herausforderungen, innovative Ansätze und zukunftsweisende Entwicklungen in der beruflichen Bildung. Klar in der Haltung, meinungsstark im Diskurs und immer nah an der schulischen Realität.
 
Auftaktfolge: Das Image der beruflichen Bildung
In der ersten Episode steht eine zentrale Frage im Fokus: Wie wird berufliche Bildung wahrgenommen – und warum ist sie unverzichtbar für Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft? Mehr als 320 anerkannte Ausbildungsberufe sichern täglich unseren Alltag: von Fachinformatikerinnen über Zerspanungsmechaniker bis hin zu Gestalterinnen und medizinischen Fachangestellten. Der Podcast macht deutlich, welchen unschätzbaren Wert berufliche Schulen leisten – heute und in Zukunft.
 
Jetzt reinhören:
Der Podcast ist verfügbar auf Amazon Music, Spotify und Apple Podcasts.
 
Ihre Themen sind gefragt!
Sie haben Anregungen, Fragen oder Themenvorschläge? Schreiben Sie gerne an podcast@bvlb.de - Ihre Ideen fließen in kommende Folgen ein.
 
Reinhören lohnt sich – für alle, die berufliche Bildung mitgestalten wollen.
 

Bericht aus der Landesvorstandssitzung vom 5. Dezember
 
In der Sitzung des VLW-Landesvorstandes am 05.12.2025 standen wichtige personelle und organisatorische Weichenstellungen im Mittelpunkt.
 
Bereits in der vorherigen Sitzung hatte Dirk Mettler aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Vorsitzender niedergelegt. Über diesen Schritt hatte er die Mitglieder des VLW in einem persönlichen Schreiben informiert. Umso erfreulicher ist es, dass der Landesvorstand ihn in der aktuellen Sitzung einstimmig in den Landesvorstand kooptiert hat.
 
Dirk Mettler wird den Verband weiterhin engagiert unterstützen – insbesondere in der Kommission zur vlbs-Fusion, bei Terminen mit Rechtsanwälten, in der Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit, bei Stellungnahmen sowie durch seine Mitarbeit in der Tarifkommission. Der Landesvorstand dankt ihm ausdrücklich für seine Bereitschaft, den VLW weiterhin mit seiner Erfahrung und Expertise zu begleiten.
 
Darüber hinaus wurde die Verteilung der Aufgaben innerhalb des Vorsitzes neu festgelegt:
 
Andreas Seehaus
  • Leitung und Organisation der Vorstandssitzungen
  • Steuerung der VLW-Geschäftsstelle
  • Genereller Ansprechpartner des VLW
Stefanie Tischer
  • Bearbeitung der Posteingänge (analog und digital)
  • Veranstaltungsplanung
  • Organisation von Abläufen und Vereinsverwaltung
  • Sichtung und Nachverfolgung offener Punkte
  • Zusammenarbeit mit dem dbb nach Bedarf
Mit diesen klaren Zuständigkeiten stellt sich der Landesvorstand handlungsfähig und gut strukturiert für die kommenden Aufgaben auf.
 

Einkommensrunde 2025/2026: Zentrale Forderungen – jetzt mitmachen!
 
Die dbb Bundestarifkommission hat die Forderungen für die Einkommensrunde 2025/2026 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) beschlossen. Diese Forderungen sind richtungsweisend – auch für die Lehrkräfte an beruflichen Schulen – und brauchen eine starke Unterstützung aus der Mitgliedschaft.
 
 
Zentrale Forderungen im Überblick (in Bezug auf Lehrkräfte):
 
Für die Beschäftigten (TV-L):
  • 7 % mehr Entgelt, mindestens jedoch 300 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten
  • Attraktivere Arbeitsbedingungen, z. B. durch stufengleiche Höhergruppierungen
  • Mitgliedervorteil: ein zusätzlicher freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder
  • Reform der Entgeltordnung der Länder
  • Vollständige Einführung der Paralleltabelle für tarifbeschäftigte Lehrkräfte
Für Beamtinnen und Beamte sowie Versorgungsempfänger:innen:
  • Zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf den Beamtenbereich
Verhandlungsstart und Beteiligung
Die Tarifverhandlungen mit der TdL haben am 3. Dezember 2025 begonnen, weitere Runden folgen im Januar und Februar 2026. Entscheidend für den Erfolg ist der Rückhalt durch eine aktive und engagierte Mitgliedschaft. Aktuelle Informationen zur Einkommensrunde finden Sie fortlaufend auf der Sonderseite des dbb sowie über unseren VLW-Newsletter.
 
Unser Appell
Beteiligen Sie sich an Aktionen, informieren Sie Kolleginnen und Kollegen und zeigen Sie, dass gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung im Länderbereich unverzichtbar sind – gerade auch für die berufliche Bildung. Nur gemeinsam können wir Druck aufbauen und Verbesserungen durchsetzen.
 

Wahlprüfsteine – Ergänzung der Aussagen der FDP-Fraktion
 
Leider lagen uns die Aussagen der FDP zu unseren Wahlprüfsteinen für die neuste Ausgabe der VLW KOMPAKT erst nach Redaktionsschluss vor. Daher haben wir diese hier im Newsletter ergänzt.
 
Beamtenstatus
Der Deutsche Lehrerverband warnt davor, Lehrkräfte künftig nicht mehr zu verbeamten. Die Verbeamtung sichert die Unterrichtsversorgung, da verbeamtete Lehrkräfte kein Streikrecht haben. Außerdem macht sie den Lehrberuf attraktiv, gewährt die Verfassungstreue der unterrichtenden Lehrkräfte und ist nach vorherrschender Meinung auch günstiger als eine Nichtverbeamtung.
 
Wie ist Ihre Position zur Frage des Beamtenstatus für die Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz?
Die Freien Demokraten stehen zur Verbeamtung der Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz. Im Wettbewerb mit benachbarten Bundesländern und auch in Anbetracht der beruflichen Herausforderungen kann sich das Land nicht leisten, seine Lehrkräfte nicht als Beamte zu führen. Vereinzelte Forderungen aus dem Bund, die Verbeamtung von Lehrkräften grundsätzlich zu hinterfragen, lehnen wir ab.
 
Tarifrunde 2025/2026
Die Gewerkschaften streben eine spürbare Erhöhung der Einkommen der Landesbeschäftigten an, um die Lücke zum öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zu schließen. Des Weiteren fordert der dbb die zeit- und inhaltsgleiche Übernahme des Verhandlungsergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten sowie die Versorgungsempfängerinnen und -empfänger.
 
Wie ist Ihre Position zu diesen Forderungen der Gewerkschaftsseite?
Die Freien Demokraten stehen nicht nur allgemein zur Tarifautonomie, sondern auch zum bewährten Verfahren, die Verhandlungsergebnisse im öffentlichen Dienst auf die Beamten und Versorgungsempfänger der Länder zu übertragen. Es gibt für uns keinen Anlass, daran zu zweifeln. Ob die zeit- und inhaltsgleiche Übernahme finanziell machbar ist, wird sich zeigen müssen. In Anbetracht der Konkurrenzsituation zu anderen Bundesländern ist es aber sicherlich wünschenswert, eine zügige Einigung zu erzielen und damit auch Planungssicherheit für die Beamten und Versorgungsempfänger in Rheinland-Pfalz zu schaffen.
 
Lehrkräftebesoldung
 
In der jüngsten Zeit werden Forderungen laut, für alle Grundschullehrkräfte eine Besoldung in der Stufe A13 einzuführen. Dies würde das Besoldungsgefüge erheblich beeinflussen, denkt man daran, dass Berufsbildner im Regelfall ein Jahr länger studieren und ein Praxisjahr vor Aufnahme ihrer Lehrtätigkeit nachweisen müssen. Aus dieser Zeit resultiert eine finanzielle Einbuße von ca. 150.000 bis 160.000 € . Deshalb fordern wir als Eingangsamt für Lehrkräfte im Höheren Dienst die Besoldungsstufe A14.
 
Wie stehen Sie zu diesen Forderungen?
Die Freien Demokraten streben eine leistungsorientierte Bezahlung an, die sich primär nach der zu leistenden Arbeit richtet, weniger nach Studienzeit. Das heißt, dass alle Lehrkräfte grundsätzlich nach Stufe A13 besoldet werden sollen sowie allen eine Beförderungsmöglichkeit zu Stufe A14 offen stehen soll. Die Beförderung selbst soll zukünftig transparenter gestaltet werden, sodass eine Lehrkraft durch Fleiß und Anstrengung gezielt darauf hinarbeiten kann.
 
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte sind mitentscheidend für den Entschluss, in den Schuldienst einzutreten. Immer noch sind u. a. zu große Klassen, eine immer heterogenere Schülerschaft und steigender Bürokratieaufwand nicht dazu geeignet, die Lehrkräfte für den pädagogischen Teil ihrer Arbeit zu entlasten und nicht zuletzt mehr Bewerberinnen und Bewerber für die Lehrtätigkeit an den BBS zu finden.
 
Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte, insbesondere an den Berufsbildenden Schulen des Landes, planen Sie?
Die Freien Demokraten stehen fest zum gegliederten Schulsystem und lehnen eine Generalisierung von Gesamtschulsystemen ab, da diese der Heterogenität der Schülerschaft nicht gerecht wird. Weiter wollen wir eine Bildungs-ID etablieren, die sämtliche Gutachten, Fördermaßnahmen, Zeugnisse, Aus-, Fort- und Weiterbildungen digital vereint und damit die Schulen bei der Aktenhaltung stark entlastet. Wir wollen neue Stellen für Assistenz- und Verwaltungskräfte schaffen, die nicht-unterrichtliche Tätigkeiten (z. B. Aktualisierung von Kontaktdaten, Anwesenheitslisten, Aufsichten, Klassenfahrtplanung, Exkursionsorganisation, usw.) übernehmen. Darüber hinaus sollen weitere Fachkräfte (z. B. Schulsozialarbeit, Krankenpflege, Psychotherapie, usw.) mehr Freiraum für den eigentlichen Unterricht schaffen. Eine erweiterte Selbstständigkeit der Schulen soll die Handlungen vor Ort besser organisieren und die Lehrkräfte effektiver einsetzen. Die fortschreitende Digitalisierung und auch der zunehmende Einsatz von KI müssen mit guten Fortbildungsangeboten dazu genutzt werden, die Kollegien wirklich zu entlasten und nicht noch eine zusätzliche Hürde zu schaffen.
 
BILDUNGSPOLITISCHE THEMEN
 
Leistungskultur
In der jüngsten Vergangenheit geraten Fragen der Benotung von schülerischen Leistungen und deren Überprüfung wieder mehr in den Vordergrund der pädagogischen Diskussion. Unsere Schülerinnen und Schüler an der Berufsschule müssen sich bundeseinheitlichen Prüfungen unterziehen, an deren Abschluss eine Note festgestellt wird. Diese Note stellt für die Betriebe ein wesentliches Einstellungskriterium dar.

Wie stehen Sie in diesem Zusammenhang zu Fragen der Benotung und der Leistungsüberprüfung an den BBSn?
Die Freien Demokraten bekennen sich zur Leistungskultur. Die Benotung drückt nicht nur eine persönliche Entwicklung und einen Vergleich zur Klasse, sondern auch eine objektive Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler aus, die sich mit den objektiven Fähigkeiten von anderen messen lassen muss. Wir wollen zukünftig mehr bundeseinheitliche Vergleichsarbeiten über die ganze Schulzeit etablieren, um diesen Vergleich über die ganze Schulzeit hinweg aufrecht zu erhalten, damit sich Leistungsdifferenzen möglichst früh zeigen und angegangen werden können. Wir wollen Leistungen besser differenziert auf Zeugnissen ausweisen, um präziser auf Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen zu können, aber auch um Betrieben eine bessere Einsicht in die Leistungsfähigkeit des Bewerbers zu ermöglichen. Wir wollen die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler über eine deutliche Förderung der Deutschkenntnisse antreiben. Wir stehen kritisch zu Nachprüfungen am Ende des Schuljahres, wenn diese nicht durch eine absolute Ausnahmesituation notwendig werden. Die Erreichung des Mindestziels einer Jahrgangsstufe darf nicht aufgeweicht werden, weshalb wir uns auch für anspruchsvollere Ausgleichsregeln auf dem Zeugnis einsetzen. Noten sollten keine Sanktionsmaßnahmen sein, aber sie sind Leistungsnachweise mit Konsequenzen und müssen als solche ernstgenommen werden.
 
Erhalt von BBSn und kleineren Fachklassen
Das Vorhalten von Bildungsangeboten an den Berufsschulen steht in einem engen Zusammenhang mit dem Angebot an Ausbildungsplätzen. In einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz führte das in der Vergangenheit dazu, dass – bei insgesamt nachlassenden Schülerzahlen - ganze Ausbildungsangebote in der Fläche verschwanden.
 
Wie wollen Sie sicherstellen, dass ein vielfältiges Angebot an Fachklassen, insbesondere in den Fachschulen und Berufsoberschulen, in der Fläche erhalten werden kann?
à Die Freien Demokraten wollen insgesamt den ländlichen Raum stärken. Das heißt auch, dass Bildungsangebote, insbesondere die berufliche Aus- und Weiterbildung, nicht auf Ballungsräume begrenzt sein darf. Dazu muss es auch in der Fläche einen guten Zugang zu BBSn geben. Durch eine fortschreitende Digitalisierung wollen wir es möglich machen, dass einzelne Angebote auch über große Distanzen möglich sind, wenn nicht alles vor Ort angeboten werden kann. Wir unterstützen zudem kommunale und freie überbetriebliche Ausbildungszentren, die Ausbildungseinheiten anbieten können, die eventuell in den Betrieben fehlen. Wir sehen die vielen kleinen und mittelständigen Betriebe als Taktgeber der rheinland-pfälzischen Wirtschaft und müssen für diese die Ausbildung vor Ort dringend erhalten. Deshalb wollen wir mit dem Programm „Settle in RLP“ junge Talente vor Ort halten, indem wir sie bei der Ausbildung, Studium und Gründung unterstützen.
 
Absentismus
Der Absentismus von schulpflichtigen Schülerinnen und Schülern hat – beginnend in der Sekundarstufe I – in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dieser Prozess setzt sich an unseren Schulen – insbesondere den Vollzeitschulformen – verstärkt fort. Nicht zuletzt führt dies dazu, dass etwa 6 Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss verlassen. Auf der anderen Seite beklagt der Staat immer höhere Kosten im Sozialhaushalt, und die Wirtschaft klagt über einen nach wie vor hohen Fachkräftemangel.
 
Mit welchen Maßnahmen wollen Sie dem Problem des Absentismus an unseren Schulen begegnen?
Die Freien Demokraten sehen zwei Säulen im Kampf mit dem Absentismus. Zum einen braucht es mehr professionelle Angebote durch Schulsozialarbeit und Therapeuten für diejenigen, die mit Erkrankungen, Schulangst oder sozialen Problemen kämpfen.  Wer Hilfe braucht, muss diese auch besser und schneller bekommen. Für diejenigen, die vor allem aus Unlust, Rebellion, Stress- bzw. Leistungsvermeidung fehlen, müssen die Konsequenzen dieses Verhaltens deutlicher werden. Wir möchten verstärkt gegen hohe Fehlzeiten vorgehen und bei auffälligem Verhalten höhere Hürden setzen – beispielsweise bei Entschuldigungen zu angekündigten Leistungsüberprüfungen. Schülerinnen und Schüler dürfen nicht den Eindruck haben, es würde sich lohnen, wenn man dem Unterricht und Leistungsüberprüfungen absichtlich fernbleibt. Die Zahl der unentschuldigten Fehlstunden/-tage muss klar auf Zeugnissen benannt werden. Wir können uns auch eine Maximalfehltagezahl vorstellen, die sich auf die Versetzung auswirkt, soweit sich die Zeugniskonferenz nicht aus triftigen Gründen für eine erfolgreiche Versetzung entscheidet.
 
Lehrkräftemangel
Laut der statistischen Veröffentlichung der Bildungsministerkonferenz vom Februar 2025 wird sich der Lehrkräftemangel an berufsbildenden Schulen weiter verschärfen. Einem Einstellungsbedarf von ca. 53.400 Lehrkräften wird lediglich ein Angebot von 32.000 Absolventinnen und Absolventen des Vorbereitungsdienstes gegenüberstehen. Für den gesamten Prognosezeitraum bis 2035 werden zu wenige Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
 
Welche Vorschläge haben Sie, um diesem Lehrkräftemangel in den nächsten zehn Jahren abzuhelfen?
Die Freien Demokraten möchten den Beruf des Lehrers grundsätzlich attraktiver gestalten, um mehr Menschen dafür zu begeistern und eine Abwanderung der Absolventen in benachbarte Bundesländer zu verhindern. Dazu zählt selbstverständlich die Verbeamtung sowie eine angemessene Besoldung, aber auch echte Karrierechancen in allen Laufbahnen und eine Konzentration auf die eigentlichen Aufgaben des Berufes. Lehrer sollen unterrichten und nicht verwalten, sortieren und organisieren. Hier muss dringend Entlastung durch Fach- und Assistenzkräfte geschaffen werden. Wir wollen vor allem die Lehrkräfte aus der Teilzeit holen, die diese aus Überlastungsgründen gewählt haben, weil wir die Überlastung zurückfahren. Außerdem wollen wir die Ausbildung von Lehrkräften aus dem Ausland schneller anerkennen und Quereinsteigern helfen. Auch die Fachpraxislehrkräfte müssen bessere Chancen zum Aufstieg in ihrer Laufbahn haben, um den Beruf entsprechend attraktiv zu gestalten.
 
 

Zum Jahresabschluss wünschen wir Ihnen und Ihren Familien im Namen des VLW-Landesvorstands erholsame Ferien, eine gesegnete Weihnachtszeit sowie einen guten Start in ein glückliches und gesundes Jahr 2026.

 
Bildungszitate:
„Bildung beginnt mit Neugierde.“ 
(Peter Bieri)
 
„Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang.“ 
(Marie von Ebner-Eschenbach )
 
 
 
 
Weitersagen:
Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen
Hildchen 7
56077 Koblenz

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