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Klausurtagung VLW
Für die Schule der Zukunft benötigen wir Personal und Zeit BBS'n brauchen mehr Unterstützung für die Bereiche digitale Transformation, Schulsozialarbeit und Schulpsychologie sowie für Vertretungen.

Auf seiner 2-tägigen Klausurtagung von 10.-11. Juni 2022 hat der Landesvorstand des VLW die folgende Resolution beschlossen:

Für die Schule der Zukunft benötigen wir Personal und Zeit

Einerseits hat die Pandemie die Schwachstellen unserer Schulen bei der digitalen Infrastruktur und Ausstattung ans Licht gebracht, andererseits sind bei unseren Schülerinnen und Schülern durch die Zeit des Lockdowns erhebliche Defizite entstanden. Hinzu kommen zunehmend Verhaltensauffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern, bis hin zu aggressivem Verhalten. Nach wie vor auf deutlich höherem Niveau als vor der Pandemie sind die Fehlzeiten. Wir laufen Gefahr, einen erheblichen Teil unserer Schülerinnen und Schüler zu verlieren, da diese nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmen. Im Vorstand wird als eine Ursache für die zunehmende „Blaumacherei“ die digitale Vernetzung vermutet. Schülerinnen und Schüler fühlen sich über das Geschehen an der Schule informiert, da sie über die sozialen Medien im Kontakt zueinander stehen. Dass dies ein Trugschluss ist, stellen wir spätestens bei den Tests und Klassenarbeiten fest. Der hohe Fehlstand bringt zudem einen erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich, da Entschuldigungen eingefordert und Mahnungen geschrieben werden müssen. Hierfür benötigen die Lehrkräfte stärkere Unterstützung, z. B. durch Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter.

Dass die Belastungen an den Schulen ein sehr hohes Maß erreicht haben, wird durch eine repräsentative Forsa-Befragung, die im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung u. a. in Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde, bestätigt. Dabei schätzen etwa 80 % der Befragten ihre derzeitige Arbeitsbelastung als hoch oder sehr hoch ein. Laut Deutschem

Schulbarometer wird die Belastung gar von mehr als 90 % der Lehrkräfte als stark oder sehr stark angegeben.

Der VLW fordert eine deutliche Unterstützung der Lehrkräfte durch multiprofessionelle Teams für die Bereiche digitale Transformation, Schulsozialarbeit und Schulpsychologie. Zudem fordert der VLW die Aufstockung des Lehrpersonals auf mehr als 100 %, um eine Vertretungsreserve vorhalten zu können und Team-Teaching in schwierigen Klassen zu ermöglichen.   
Es ist eine Illusion zu glauben, dass durch die Digitalisierung und Methoden des selbstgesteuerten Lernens Lehrkräfte eingespart werden können. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, aber auch um die Teilhabe für diejenigen aus nicht bildungsförderlichen Schichten zu gewährleisten, müssen dringendst weitere Ressourcen in das System der beruflichen Bildung fließen. Dies muss auch dazu dienen, Lehrkräfte mit Blick auf die Vielfalt der neu hinzugekommenen Aufgaben zu entlasten. Individuelle Förderung, Inklusion, Maßnahmen der Berufsorientierung, die Entwicklung digitaler Konzepte und Demokratiebildung sind nur einige Beispiele für Tätigkeiten, die zusätzlich zur täglichen Unterrichtsvorbereitung bewältigt werden sollen.
Der Erfolg unserer international renommierten beruflichen Bildung hängt nicht zuletzt von gut ausgebildeten und motivierten Lehrkräften ab. Diese überhaupt erst zu gewinnen und in ihrer Tätigkeit des Lehrens zu unterstützen und zu entlasten ist eine Aufgabe des staatlichen Dienstherrn. Digitalisierung alleine reicht nicht - der VLW fordert deshalb umgehendes Handeln durch verstärkte Ressourcenzuweisung!

Der VLW vertritt die Interessen von knapp 1000 Mitgliedern und kämpft für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an den berufsbildenden Schulen.

Kirchheimbolanden
Juni 2022


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